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XVI. Deutsch Koreanisches Forum / Arbeitsgruppe 1: Mittelstandsförderung aus Unternehmersicht

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Kim Hoo Shik (CEO Viewworks) eröffnet die AG und benennt eindrucksvolle Zahlen: 460 Unternehmen haben aktuell einen Umsatz von +80 Mio Won. Dennoch scheitern viele der KMU. Er hofft, die aktuelle Regierung schafft neue Regelungen und klare Maßnahmen für eine erfolgreiche Struktur. Anschließend stellte Kim Hoo Shik die beiden Referenten vor: Prof. Kwun Seog Kyeun (Professor für Betriebswirtschaft an der HUFS, Gastwissenschaftler an der FU) sowie Dr. Hans Peter Müssig (Berater für Entwicklungsfinanzierung, ehem. Abteilungsleiter in der KfW-Entwicklungsbank für Ostasien und Pazifik).

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Prof. Kwun Seog Kyeun beschäftigt sich vor allem mit den betriebswirtschaftlichen Fragen der Einheit. Dass die Mittelstandsförderung auf der aktuellen Agenda der koreanischen Regierung steht, hat makroökonomische Gründe. Das Pro-Kopf-Einkommen in Korea stagniert seit Jahren. Auch wenn man sich bewusst ist, dass das rasante Wachstum der vergangenen Jahre nicht unendlich andauern konnte, herrscht das Bewusstsein, dass mit entsprechenden Maßnahmen gegengesteuert werden muss.

Beim Blick auf die Zahlen warnt Prof. Kwun vor falschen Interpretationen: Die Zahlen können abweichen, manchmal werden High Potential Unternehmen (HPU’s) schon zu Großunternehmen gezählt. Die Umsatzgrenze liegt zwischen 80 und 800 Mio. Won. Für weitere Verwaschungen sorgen die Chaebols, die viele KMU als Tochterunternehmen führen.

Warum geht es so vielen KMU wirtschaftlich so schlecht? Besonders die beiden Finanzkrisen 1997 und 2008 hatten ihren Anteil daran, dass viele der KMU nicht überlebten und noch mehr in eine extreme Abhängigkeit zu den Großunternehmen geraten sind. Grundlegend hatte die Währungskrise 1997 die Kluft zwischen GU und KMU weiter vergrößert und die damalige Regierung hat, zur Stabilisierung der politischen Lage, den Fokus auf die GU gelegt. Es wurde sich darauf konzentriert, ein wirtschaftliches Kapitalsystem, wie das der USA, in Korea zu etablieren. Als negative Konsequenz werden die Finanzrisiken der heutigen KMU viel höher eingestuft und haben es entsprechend schwerer, die entscheidenden Förderungen zu bekommen. Diese ungleichen Wettbewerbschancen sind zunächst nicht besonders aufgefallen, weil die koreanische Wirtschaft in den vergangenen 20 Jahren enorm gewachsen ist. Für die KMU bedeutet das 20 Jahre ungleiche Wettbewerbschancen. Was bedeutet das in der Konsequenz für die Arbeitnehmer in Korea? Bis 2005 erhielt ein MA 70% des Gehaltes, was er in GU erhalten würde, bis 2014 ist die Zahl auf 59% gesunken und liegt seit 2016 sogar bei 57%. Das Gehaltsniveau driftet enorm auseinander, weil die KMU dem Preisdruck der GU nachgeben müssen, ansonsten droht die Schließung. Außerdem sind die Gehälter in den GU weiter gestiegen. Viele der jungen Koreaner verschieben lieber ihren Abschluss oder entscheiden sich bewusst für die Arbeitslosigkeit. Das verdeutlicht das enorm schlechte Ansehen, das KMU aktuell haben. Vielen Koreanern erscheint die Tätigkeit in der KMU als CV-Falle.

Die Regierung der Republik Koreas begegnet dieser Herausforderung mit finanzieller Unterstützung, aber das alleine bringt nicht die Lösung. Vielmehr bedarf es grundlegender Reformen, die sich niemand bisher getraut hat, in Angriff zu nehmen. Prof. Kwun benennt zwei Lösungsansätze: Die Marktwirtschaft und die Unternehmen selber. Es fehlt zum einen an geeignetem Personal und zum anderen kommt es immer wieder zu Technologiediebstahl und unfairen Preisen. Außerdem sind die meisten der KMU im B2B-Bereich tätig, im deutlichen Gegensatz zu Deutschland.

Was ist die Aussicht für einen CEO von einem mittelständischen Unternehmen? Wenn das Unternehmen nicht Bankrott geht, ist es zumeist, trotz erfolgreichem Wachstum, nicht liquide, da der gesamte erzielte Umsatz als neues Investment wieder eingesetzt werden muss. Außerdem fehlt es in Korea an indirekten Finanzierungsmodellen, wie es sie beispielsweise in Deutschland gibt.

Neben den Strukturreformen, um die Chaebol-Struktur aufzubrechen, muss in den GU die unlauteren Geschäftsverbindungen sowie die Bevorzugung der eigenen Tochterunternehmen verhindert werden. Das Beispiel Samsung verdeutlicht die Chaebol- Problematik: Mit den +30 Tochterunternehmen hat Samsung das Monopol und verhindert so jede erfolgreiche Konkurrenz.

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Der zweite Vortrag erfolgte durch Dr. Müssig, der am Beispiel der Hidden Champions speziell auf die Frage der Förderung der KMU in Deutschland eingeht. In Deutschland gibt es aktuell 1.500 Hidden Champions. Das sind heimliche Weltmarktführer, die per Definition weniger als 10.000 Mitarbeiter haben, stark exportorientiert sind, ihren Absatz im Ausland machen und einen Weltmarktanteil von 1% – 10% haben. Von den 1.500 sind 86% im Industriesektor und 14% im Dienstleistungssektor aktiv.

Viele der KMU benötigen eine finanzielle Förderung per Kredit, Bank oder Eigenfinanzierung. Aktuell herrscht in Deutschland ein Förder-Dschungel. Es gibt kaum Transparenz über die vielfältigen Förderungsmöglichkeiten. Das Blatt “Die Wirtschaftswoche” hat rund 2.000 verschiedene Förderprogramme identifiziert, auf Bundeslandebene, auf Bundesebene und auf EU-Ebene. Allein bei der KfW-Bank gibt es 35 verschiedene Förderprogramme und obwohl die KfW-Bank sehr eng mit den Hausbanken zusammenarbeitet, wird immer wieder festgestellt, dass die Geschäftsbanken das Potenzial des Business Models nicht richtig einschätzen und so das Risiko zu hoch bewerten. Als Konsequenz aus dieser Lücke haben sich Consultingfirmen etabliert, um Firmen dahingehend zu beraten, die vielfältigen Förderprogramme optimal zu nutzen. Die größte Herausforderung ist die aktuelle Entwicklung der Digitalisierung, der Industrie 4.0 sowie der Deckung des Bedarfs an High-Tech-Firmen.

Dr. Müssig zieht das Fazit, dass die KMU-Förderung aus Sicht der Unternehmen absolut notwendig ist, damit diese auf Augenhöhe mit GU auf dem globalen Markt agieren können. Dafür braucht es deutlich mehr Transparenz über die Förderprogramme. Außerdem sollten die KfW-Bank und die KDB enger zusammenarbeiten, um KMU aktiver unterstützen zu können, auch im operativen Teil.

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Schlusswort durch Prof. Kwun: Die Republik Korea braucht einen Paradigmenwechsel und berichtet von Hyundai: Hyundai hat seine Werke immer auf einer grünen Wiese gebaut und alle weiteren Tochterunternehmen nach und nach um dieses Werk herum aufgebaut. Damit gibt es Wachstum, aber niemand verdient Geld. Mangels einer Bankenfinanzierung ist es in Korea zu einer sogenannten Wechselfinanzierung zwischen koreanischen Unternehmen gekommen. Um dieses System zu durchbrechen, könnte man die Finanzierung mittels einer Versicherung ermöglichen, die die Zeit zwischen Produktion und Bezahlung überbrückt. In Korea sind 86% der KMU im Industriesektor tätig. Ein Systemwechsel hier könnte eine enorme Signalwirkung haben.

Posted on 7. Juli 2017
By Thomas Konhäuser

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